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                            Praxis Dr. med. Dr. paed. Dietger Heitele                   

 

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Einige Betrachtungen zum Pilzproblem

Im Augenblick ist es modern, sowohl in der Laienpresse als auch der medizinischen Welt über das Pilzproblem zu schreiben. Naturheilkundeärzte haben schon seit vielen Jahren auf das Problem der Pilze im Körper hingewiesen und ihre Brisanz erkannt. Ich möchte im folgenden einmal versuchen, notwendigerweise verkürzt und vereinfacht, alles dazu Wissenswerte für die Patienten unserer Praxis auf einen Nenner zu bringen. Unser Körper und auch unsere Umwelt beherbergt eine Unzahl von dem bloßen Auge nicht sichtbaren Kleinlebewesen. Im wesentlichen handelt es sich um Viren, Bakterien und Pilzen. Bakterien, im Volksmund "Bazillen" genannt, sind verantwortlich für viele Krankheiten, bei denen eitrige und gewebsverändernde Entzündungen am Werke sind, z.B. eitrige Bronchitis, Mandelentzündung, Tuberculose, Scharlach, Diphterie, Cholera und Typhus. Allerdings gibt es im Körper auch Bakterien, die der Körper braucht, die dazu verhelfen, die Nahrung aufzuschließen, oder unverdaute Reste zu verarbeiten. Es handelt sich dabei um die sogenannte Darmflora. Diese Bakterien sind außerordentlich wünschenswert, wir leben in Freundschaft mit ihnen und sie sind stark an unserem immunologischen Gleichgewicht beteiligt. Sind diese Bakterien z.B. die Coli Bakterien allerdings am falschen Platz, d.h. nicht im Darm sondern beispielsweise in den Harnwegen, so können sie dort wiederum ernste Krankheiten auslösen. Gegen Bakterien hat Behring das Penicillin entwickelt, spätere Biochemiker weitere Mittel wie Sulfonamide oder Cefalosporine, die man grob alle unter dem Begriff der Antibiotica zusammenfassen kann. Viren sind für die meisten Grippe- Schnupfen und Erkältungskrankheiten verantwortlich, aber auch beispielsweise für Windpocken, Gürtelrose, Masern, Röteln. Wenn eine Viruserkrankung abgeheilt ist, ist es keineswegs so, dass die betreffenden Viren aus dem Körper verschwunden sind. Auf irgendeine Art und Weise haben sie es geschafft einen Brückenkopf zu bilden und in Zeiten der inneren Schwäche sich krankheitserregend wieder zu zeigen. Ein Beispiel dafür ist die Gürtelrose, die viele Jahre oder Jahrzehnte nach den Windpocken unter neuem Bilde mit den alten Viren auftreten kann, oder die Herpeserkrankung, die ein geschwächtes Immunsystem voraussetzt, und jederzeit in Stressituationen, auch seelischer Art, bei extremen Gefühlsreactionen wie Ekel aufbrechen kann. Gegen Viren gibt es bis auf den heutigen Tage kein Heilmittel sondern nur vorbeugende Impfungen. Die durch Viren oder Bakterien hervorgerufenen Krankheiten haben etwas gemein. Es handelt sich dabei um verhältnismäßig klare Symptomenbilder.Die Krankheiten, die durch Pilze hervorgerufen werden, sind schwerer zu beschreiben. Es handelt sich dabei mehr um chronische und sehr undurchsichtige Verläufe, die vor allem durch eine unglaubliche Hartnäckigkeit gekennzeichnet sind. Frauen, die Last mit Scheidenpilzen haben, wissen ein Lied davon zu singen und auch wie schwer sich die Frauenärzte tun, weil sie leider oftmals nur das lokale Geschehen behandeln. Das sogenannte chronische Müdigkeitssyndrom, zu dem sich schon Selbsthilfegruppen gebildet haben, hat sicherlich zusammen mit anderen etwa seelischen Faktoren auch mit Pilzen zu tun. Grob gesagt gibt es keine chronische über längere Zeit dauernde Krankheit, an der die Pilze nicht irgendwie beteiligt sind. Naturheilkundlich denkende Ärzte sehen die Pilze im Darmtrakt als die eigentlichen krankheitsunterhaltenden Verursacher von Allergien an. (vw. dazu Merkblatt zu Allergien).Gegen Pilze gibt es Medikamente, die teilweise fast nebenwirkungsfrei sind, wie z.B. Nystatin, teilweise aber auch ganz gravierende Nebenwirkungen haben. Im Darmtrakt sind grundsätzlich Bakterien und Pilze vertreten, vorwiegend Bakterien, sowohl erwünschte als auch unerwünschte, die Pilze sind in der Minderzahl. Es ist also beim gesunden Menschen ein gewisses Gleichgewicht da. Störungen dieses Gleichgewichtes erfolgen vor allem durch Nahrungsfehler (ständig zu süßes ballaststoffarmes Essen) und durch Medikamente (Antibiotica, Hormone, Rheumamittel). Letzteres ist ja verständlich, wenn man bedenkt, dass das Penicillin aus Pilzen hergestellt wird. Im Umkehrschluss sind damit Penicilline Nahrung für die Pilze. Außerdem unterscheiden Penicilline nicht zwischen den guten und den unerwünschten Bakterien. Sie löschen unter Umständen erst mal alle aus und die Pilze bekommen die Übermacht. Deswegen ist es grundsätzlich falsch, obwohl ich dies früher selbst vertreten habe, bei einer Viruserkrankung wie einer Grippe, "vorsorglich Antibiotica" dazuzugeben, da sie ja "nicht schaden können". Sie schaden in ganz beachtlichem Maße. Aus naturheilkundlicher Sicht ist es auch falsch, vorbeugend, z.B. beim Ziehen von Weisheitszähnen, Penicillin zu geben. Solches Vorgehen fördert das Wachstum der Pilze. Wenn der Schaden da ist, stellt sich die Frage: Wie werden wir die Pilze wieder los? Das hinwiederum ist sehr viel komplizierter als Bakterien durch Penicillin abzutöten. Wo Pilze sich erst einmal eingenistet haben, lassen sie sich nicht so einfach verdrängen. Zumindest geht es nicht so einfach, dass der Patient einige Wochen ein Antipilzmittel aus der Apotheke nimmt, und dann ist das Problem erledigt. Problematisch ist in diesem Zusammenhang sowohl, was Diagnostik als auch Behandlung betrifft, dass sich Pilze im Verdauungstrakt in sogenannten Nestern aufhalten. Kariöse Zähne odert Zahntaschen können solche Nester beherbergen und die chronische Verpilzung unterhalten. Eine Chance der Pilzbehandlung besteht nur im Zusammenwirken von Medikamenten, Diät und allgemeiner Lebensführung. Diät muß dazu helfen, dass Medikamente die Pilze überhaupt erreichen und muß für Pilze unattraktiv sein. Grob gesagt, handelt es sich um ballastreiche, faserreiche Kost frei von Zucker. Eine medikamentöse Antipilzbehandlung ist für 2 - 3 Wochen anfangs hilfreich, aber nicht mehr. Es ist auch einen Versuch wert, mit homöopathischen Mitteln gewißermassen gegen zu impfen. Leider sind diese sogenannten Pilznodosden nicht verschreibungsfähig, kosten andererseits aber auch nicht mehr als DM 20. Günstig sind unter Umständen auch noch sogenannte Darmsymbionten (Mutaflor, Symbioflor, Omniflora etc.), die von Herr Seehofer und manchen Beihilfestellen allerdings abgelehnt werden. Zu der medikamentösen Mitbetreuung sollten Sie Ihren Hausarzt fragen und sich geistig darauf einstellen, daß eine sinnvolle Pilzbehandlung sowieso mindestens ein Jahr dauert und die beste Vorbeugung gegen Pilze in einer lebensbegleitenden Medizin besteht, die wenn es irgendwie geht auf Antibiotica, Hormone etc. verzichtet. Der größte Teil der Heilung muß durch die Diät geleistet werden. Hierzu gibt es ungefähr soviele Auffassungen wie Ärzte. Es gibt Bücher dazu z.B. von Markus mit dem Titel:"Ich fühle mich krank und weiß nicht warum" Der Titel des inhaltlich nict empfehlenswerten aber durchaus lesenswerten Buches beschreibt exakt den Zustand eines chronisch Pilzkranken. Er fühlt sich ständig müde, schlapp, krank und kein Arzt findet etwas Konkretes. Markus wie auch andere Pilzexperten geben eine differenzierte Nahrungsmittelliste von Lebensmitteln, die erlaubt sind, und solche, die nicht erlaubt sind. Wie jede Liste ist auch diese Liste kritisch zu hinterfragen. Zunächst einmal muß gesagt werden, daß es grundsätzlich nicht möglich ist, den Darmtrakt von Pilzen gewissermaßen leer zu fegen. Es gibt dafür keinen Crash Kurs, wonach anschließend alles wieder in Ordnung ist. Was wir machen können, ist nur langfristig das immunologische Gleichgewicht zwischen den Pilzen und der übrigen Darmflora wieder in Ordnung zu bringen, und dazu gehört als Baustein eine entsprechende Diät, die aber hinwiederum so aufgebaut ist, daß sie auf Dauer auch nicht frustriert und als einzigen Gesichtspunkt die Aushungerung der Pilze enthält. Das wäre zu einseitig. Bringt man den gesunden Menschenverstand und allgemeinere Prinzipien der Diätführung in den obigen Plan ein, so kommt man zu veränderten Ergebnissen. Markus lehnt Apfelwein, Most, Sekt, Wein ab. Falls diese Getränke im Übermaß genommen werden, ist dem sicherlich zuzustimmen. Andererseits empfehlen führende internationale Kardiologen täglich ein Glas Wein für die Gefäße. Für die Nerven ist Sekt und Wein natürlich in Maßen ein Hochgenuß. Bei der Herstellung sind Hefepilze am Werke, die den zugrundeliegenden Saft vergären. Nach der Vergärung ist für diese Hefepilze das Werk vollendet, sie können mit Wein, Most, Sekt nichts mehr anfangen, nicht weiterverarbeiten, es sind für Pilze wertlose Stoffe, es sei denn, es wäre noch Zucker darin enthalten. Also kann die Empfehlung nur lauten: wenn es Ihnen schwer fällt, ganz auf Wein, Bier, Sekt zu verzichten, dann wählen Sie zumindest die trockenen Sorten aus und trinken Sie in Maßen. Dasselbe gilt für Bier, wo grundsätzlich Malzbier und Hefeweizenbier ausgeschlossen sind. Ein herbes Hopfenbier abends rechtzeitig vor dem Schlafengehen ist tolerabel. Der Essig ist ein Abfallprodukt der Pilze, wenn Wein oder Most vergoren wird. Auch hier gelten dieselben Gesichtspunkte wie für Wein etc. Es gibt sogar Hinweise darauf, daß Apfelessig die Pilze aus den Darmwänden herauslöst und somit einer Darmsanierung förderlich ist. Bis zum Beweis des Gegenteils lautet daher unsere Empfehlung: wenn möglich 3 Eßlöffel Apfelessig pro Tag, evt. mit 1 Eßlöffel Olivenöl oder Wasser. Bei Käse, Senf, Worcestersoße , Melonen sollte man auch nicht so kleinlich sein, es ist eine Frage der Dosis. Solange Sie auf Schimmelkäsesorten verzichten, können Sie sich ruhig etwas Käse gönnen. Wenn Sie nicht gerade Honigmelonen aussuchen, ist gegen Melonen auch nichts einzuwenden. Auch die Positivliste von Markus ist grundsätzlich zu hinterfragen. Kalbfleisch, Schweinefleisch, Geflügel aus der Masttierhaltung , Eier von Legebatterien sind in jedem Falle abzulehnen. Hier sind Sie auf biologisch arbeitende Zulieferer angewiesen. Thunfisch ist wegen des hohen Quecksilbergehaltes in letzter Zeit ins Gerede gekommen. In jedem Falle ist auch die Milch (nicht Milchprodukte) aus anderen Gründen (vw. unser Merkblatt zur biologischen Darmbehandlung) abzulehnen. Unsere Empfehlungen zur Antipilzdiät lauten daher zur Zeit:

So ballastreich wie möglich d.h. Früchte statt Fruchtsäften, Obst statt Obstsäften, Äpfel statt süßen Trauben, Gemüse statt Gemüsesäften, Sauerkraut statt Sauerkrautsäften, viel Wurzelgemüse,,Kohl, Kartoffeln, Getreide, Salate, Verzicht auf Zucker in reiner Form d.h. weitgehend Verzicht auf Traubenzucker, Fruchtzucker, Honig, Melasse, Ahornsirup, Fruchtsäfte etc. Weitgehender Verzicht auf weiße Kohlenhydrate d.h. besser Vollwertbrot statt Brötchen, tierische Eiweiße auswählen,Kalbfleisch,Eier, Geflügel, Milchprodukte nur aus biologischer Haltung beziehen, Milchverzicht (Auf Milch besser ganz verzichten),Milchprodukte (Quark,Käse)nicht als Lebensmittel, sondern als Genußmittel ansehen. Butter in Maßen ist zu empfehlen, Joghurt oder Bioghurt, dann wenn er biologische Kulturen wie Acidophilus und Bifiduskulturen). Wichtig ist auch noch folgendes: prinzipiell ist Rohkost für einen gesunden Darm wünschenswert, nicht aber für den erkrankten Darm. Da sich aus cellulosereicher Nahrung abends eingenommen, Fuselalkohole über Nacht entwickeln, wird empfohlen ab dem Mittagessen keine rohen Salate, sondern nur noch gedünstet zu essen, Begleitend wird diätetisch empfohlen: grundsätzlich Chufasnüssli (z.B. im Institut für Naturheilkunde, Grete Nevermann Weg 4 oder guten Reformhäusern erhältlich, (vw. auch unser dortiges Merkblatt zu Chufasnüssli) , 3 Esslöffel Apfelessig/Tag, ca 1 - 2 mal pro Tag ein Achtel Liter Brottrunk. Wem dies nicht schmeckt und wem Sauerkraut zu lästig ist, kann auch Sauerkrautsaft oder trinken.Hilfreich sein können Myrrhe, Teebaumöl, Propolis und Knoblauch. Aber bitte immer bedenken: vorbeugen ist besser als den Schaden beheben. Die beste Antipilzdiät bringt nichts, wenn sie von anderer Seite torpediert wird. Wenn Ihr HNO Arzt oder Ihr Zahnarzt ein Antibioticum, Ihr Gynäkologe ein Hormonpräparat, Ihr Orthopäde ein Rheumamittel für nötig hält, so mag dies aus deren eingegrenztem Fachgebiet richtig erscheinen, übergeordnet unter dem Gesichtspunkt des gesunden Darmes und der Pilzsanierung, können solche Verschreibungen Rückschritte bedeuten. Im Zweifelsfalle fragen Sie bei Ihrem Naturheilarzt oder Heilpraktiker besser nach oder wählen Sie bei den Gebietsärzten Kollegen aus, die bei Antibiotica nicht eine so schnelle Feder haben.

Colonhydrotherapie und Elektroakupunktur sind leider keine Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen, obwohl sie zur Pilzentfernung sehr effectiv sind.

Literatur:Jutta Rost×Die Candida Mykose×Thiemeverlag

 

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