Praxis Dr. med. Dr. paed. Dietger Heitele
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Modeerscheinungen in der Psychotherapie Auch in der Behandlung von seelischen Störungen gibt es Modeerscheinungen. Institute schießen wie Pilze aus dem Boden. Meistens verbreiten sie vier Botschaften: a. die etablierte Psychotherapie ist antiquiert. Sie ist viel zu teuer, sie dauert viel zu lange, sie ist ineffektiv b. es sei ein Ermessensmißbrauch der Kassen, dass diverse Therapieformen wie Gestalttherapie, Gesprächstherapie, Paartherapie, Sexualtherapie, Gesprächspsychotherapie, Urschreitherapie von der Erstattung ausgeschlossen seien c. die schlechten Psychotherapeuten haben eine Kassenzulassung, gute Psychotherapeuten arbeiten nur auf privater Basis d. Im Ort xxx gibt es ein Institut yyyy (Therapeut, Therapeutin, therapeutisches Zentrum) welches alles viel besser und schneller erledigt. Adressen über Internet. Dazu ist folgendes zu sagen: die sogenannte etablierte Psychotherapie ist in einer ständigen Erneuerung begriffen. Es gibt kaum eine andere Berufsgruppe, die soviel in permanente Fortbildung investiert. Wir haben heute mit der Psychoanalyse, der Verhaltenstherapie und der tiefenpsyachologisch fundierten Psychotherapie als den drei kassenmäßig zugelassenen Therapieformen eine sehr große Bandbreite, in der eigentlich alles möglich ist. Keinem Therapeuten wird es verwehrt, in seinen Therapien Gespräche zu führen, gestalttherapeutische Prinzipien anzuwenden, katathymes Bilderleben partiell anzuwenden, aber und das ist das wichtige sollen diese Elemente Teil einer Gesamtkonzeption sein. Bisher sind eben nun mal nur diese obigen drei Therapieformen global in ihrer Wirksamkeit erforscht. Andere mögen noch folgen. Es kann aber weiß Gott nicht sein, daß einer, der im strömenden Regen die wohltuende Wirkung auf Herz und Seele des Regenschirmes erfährt, nunmehr eine Regenschirmtherapie ins Leben ruft, Regenschirmtherapieinstitute gründet, sich selber zum Präsidenten wählt und meint, dass seine Therapieform sofort als anerkannte Therapieform als erstattungsfähige Leistung bei den Krankenkassen anerkannt wird. Dass die anerkannten Therapieformen ineffektiv seien, wird sicherlich nicht von den Millionen und Abermillionen Patienten behauptet, denen eine Therapie geholfen hat. Gerade die Amerikaner, die ja als etwas pragmatischer gelten, haben in ihren Führungsschichten erkannt, dass der Gang zum Therapeuten , gelegentlich oder auch mal engmaschiger, die Arbeitseffektivität steigert. Vielleicht dauern manche Therapien tatsächlich zu lange. Andererseits habe ich seit vielen Jahren auch erlebt, daß Kurztherapien von 15 - 25 Stunden ausreichen, alles weitere wäre Filigranarbeit.Es gibt dazu einen hübschen Vergleich aus der kanadischen Holzfällerwelt, wo die gefällten Baumstämme ins Wasser geleitet werden. Gelegentlich verkeilen sich die Masse an Baumstämmen im Fluß und es geht nicht mehr weiter. Wenn es gelingt, den einen Baumstamm zu finden, der die Verkeilung unterhält und ihn wieder flott zu machen, geht es wieder weiter. Der Vergleich zu Störungen des Seelenlebens ist naheliegend. Deswegen, manche Therapien gehen schnell, manche lange. Nur ist eben auch der Patient Gradmesser. Keiner wird gezwungen länger als notwendig eine Therapie zu machen. Nur vielen tut sie halt gut und sie möchten weitermachen. Das Argument des Teuren sticht auch nicht aus mehreren Gründen. Ein Herzneurotiker, wie es sie in Deutschland zu Millionen gibt , verursacht in den durchschnittlich 8 Jahren, bis er endlich an einen Fachpsychotherapeuten überwiesen wird unglaublich viel an Kosten bei Hausärzten, Kardiologen, Nervenärzten, Kliniken. zurück zu Vorstellungen in der PT zurück zu Begrüßung in der Therapie zurück zum Anfang
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