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Merkblatt zur Eigenblutbehandlung
Während die Eigenurinbehandlung veranlasst durch Bücher und Fernsehsendungen in aller
Munde ist, fristet die Eigenblutbehandlung, obwohl viel älter, ein Schattendasein in der
ärztlichen Praxis. Manche der Älteren aus der Zeit als es noch kein Penicillin gab,
haben es vielleicht noch erlebt, dass ein Eitergeschwür nicht abheilen wollte. Da nahm
der Arzt etwas Blut aus der Vene ab und spritzte es ins Gesäß zurück. Oft gab es dann
Heilung nach einigen Tagen. Dann kam das Penicillin, was so leicht zu schlucken ist, und
die alten barbarischen Methoden zu ersetzen schien, bis man feststellte, dass das
Penicillin, weil zu häufig bei banalen Anlässen gebraucht, gegen neue resistente Erreger
nicht mehr wirksam war, oder neue Krankheiten erzeugte, die bis dahin nicht bekannt waren,
z.B. Pilzerkrankungen. Wie die Eigenblutinjection letztlich wirkt, weiß noch niemand,
obwohl sie Stoff ausführlicher wissenschaftlicher Forschungen war. Man kennt aber sehr
gut die Wirkungen und Effecte dieser Methode, dokumentiert keineswegs nur durch
Außenseitenmediziner sondern auch Universitätsprofessoren wie den Chirurgen August Bier,
der glänzende Resultate damit erzielte bei der Behandlung von Knochenbrüchen und
Eiterungen. Letzten Endes wird immer das Immunsystem dabei stimuliert, welches in
günstiger Weise dabei reagiert. Die Methode ist praktisch unschädlich, Allergien gibt es
nicht, da es sich um das eigene Blut handelt, es sind eben jedesmal zwei Stiche, einen in
die Armvene, einen ins Gesäß. Im Zeitalter von Aids und Hepatitis ist die sterile
Arbeitsweise wichtig. Wir verwenden grundsätzlich nur sterile Einmalspritzen und
Kanülen, der Patient sieht was mit seinem Blut passiert, es wird nichts damit
manipuliert, kurzum eine Infectionsgefahr besteht nicht. Es würde zwar gewisse Vorteile
bringen, wie es manche Naturheiler z.B. mittels des Hämaktivators machen, das Blut in
einer kleinen Schale nachzubehandeln. Im Interesse der absoluten Sicherheit verzichten wir
in unserer Praxis darauf. Allerdings spritzen wir-auf sterile Art- wenn angezeigt,
homöopathische Substanzen vor und entnehmen dann bei liegender Kanüle das Eigenblut.
Außer dieser Variante haben sich diverse weitere Eigenblutvarianten weiter
herausgebildet. Die Kinderärztin Imhäuser aus Arnsberg stellte vor allem bei Kindern oft
homöopathische Verdünnungen von Eigenblut her, welche die Kinder in Form von Tropfen
nachher eingenommen haben. In ähnlicher Form stellt die Firma VITORGAN homöopathische
Eigenblutverdünnungen, die entweder geschluckt oder subcutan unter die Haut
zurückgespritzt werden. Diese letzten beiden Varianten haben den Vorteil, daß der
Patient für die Injection nicht jedesmal in die Praxis muß, sondern dies nach Anlernen
zu Hause machen kann. Zu der Vitorganmethode (Allergostop I) gibt es eigene Merkblätter.
Weitere Eigenblutmethoden machen sich die Anreicherung durch Sauerstoff oder Ozon oder die
Vorbestrahlung mit UV Licht (HOT nach Wehrli) zu nutzen. Auch hierzu gibt es eigene
Merkblätter. Hauptindikationen für Eigenblutbehandlungen sind: Allergien Heuschnupfen
Sonnenallergie Neurodermitis chronische Hautkrankheiten Pilzerkrankungen
Gelenkerkrankungen ohne zureichenden organischen Grund Menstruations und
Klimakteriumsbeschwerden chronische Entzündungen chronische Infecte der Atemwege akute
virale Atemwegsinfecte Erschöpfungszustände Müdigkeitssyndrom(CFS) Neuralgien.
Homöopathische Zusätze erfolgen nach der Art des Krankheitsbildes. Die Krankenkassen
bezahlen zwar gerne die teuersten Antibiotica, halten aber nicht viel von
Eigenblutverfahren. Aus Kulanzgründen bieten wir unsern Stammpatienten diese Methoden in
der einfachen Form kostenlos an. Die Kosten für die Imhäusersche Form liegen bei ca. 30
DM, die Kosten für das Allergostopverfahren bei ca 80 Euro , für das Verfahren nach Rost
Euro 30. Die Sauerstoff-Ozon-Eigenblutverfahren sind in eigenen Merkblättern
beschrieben. Wenn nichts anderes gesagt wird, ist der Zeitablauf für die einfache
Eigenblutbehandlung mit oder ohne Vorinjection, etwa wie folgt:
1. EB Injection mit 2ml Blut zu Beginn der Behandlung (bei sehr empfindlichen Patienten
Beginn mit 0.5 - 1ml)
2. Etwa eine Woche, zwei Wochen, drei Wochen und vier Wochen später Reinjection mit
Steigerung der Blutmenge auf bis zu 4ml.
3. dann alle 14 Tage, ungefähr 4 Mal
4. dann jeden Monat ebenfalls insgesamt 4 Mal
Wir bitten Sie, diese Terminierung selber in etwa einzuhalten, gleichzeitig aber auch
dafür keinen Arzttermin zu vereinbaren, sondern so zu kommen. Falls Variation dieses
Standards nötig ist, wird es mit Ihnen besprochen.
Sonderfälle:
Bei Allergien, z.B. Heuschnupfen evt. öfter z.B. 2x/Woche
Blutabnahme für das Allergostopeigenblutverfahren, dann wenn massive Beschwerden da sind,
weil dann die Chance größer ist, dass im entnommenen Blut Reaktionselemente der Allergie
vorhanden sind.
Bei akuten Infecten am besten sofort eine Eigenblutinjection.
Imhäusereigenblutverfahren: Bei Kindern etwas Blut aus der Vene oder dem Ohrläppchen
nehmen, eine homöopathische Verdünnungsreihe CO - C9 herstellen. Beginn mit C5 1-3x 3Tr.
sublingual, ab 3. Tag Übergang auf C7 3 Tr/d sublingual, nach 14 Tagen Übergang zu C9
1x/Woche, nach 1 Monat Übergang zu C 12. (Näheres in einem eigenen Merkblatt)
Eigenblutbehandlung nach Rost (etwas abgekürzt aber genauso wirksam)
Bei chronischen Darmentzündungen kann man Eigenblut auch in den Enddarm geben. Näheres
dazu und zu den Kosten mündlich
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