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                            Praxis Dr. med. Dr. paed. Dietger Heitele                   

 

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Merkblatt zu

Durchfallerkrankungen

Von akutem Durchfall spricht man, wenn er nicht länger als 3 Wochen dauert, von chronischem Durchfall, wenn er länger als 3 Wochen dauert.

Wie verhalten Sie sich im Einzelfall?

Akuter Durchfall: er ist oft hochdramatisch, 5 - 10 wäßrige Stühle/Tag, manchmal mit, manchmal ohne Fieber. Manchmal mit , manchmal ohne Blutbeimengungen. Eine exakte Diagnostik ist oft schwierig, die Auswertung einer Stuhlprobe im Labor dauert mehrere Tage und bis dahin ist der Durchfall meistens schon vorbei. Amöbenruhr und Shigellen kommen meist nur bei Patienten vor, die aus dem Ausland zurückkommen, Salmonellen kommen inzwischen selten vor. Meist sind es Nahrungsmittelverursachte Durchfälle. Die "Aussage: aber mein Freund hat das auch gegessen..." hilft nicht weiter. Manche Leute haben eben Pferdemägen oder anders ausgedrückt ein besseres darmassoziertes Immunsystem. Bei manchen Patienten hat die Unsitte, mit Medikamenten die Magensäure weg zu puffern auch Folgen. Wenn diese Säureschleuse nicht mehr da ist, marschieren so manche Bazillen ungehindert in den Darm und richten dort ihr Unwesen an. Oft kommt Durchfall auch im Gefolge von Antibiotika vor, nicht immer wird daran gedacht, weil evt. der Zahnarzt Penicillin verordnet hat. Deswegen immer nochmals zurückerinnern, welche Medikamente genommen wurden.

Wenn es passiert, was tun?

Wenn der Kreislauf darniederliegt und keine Flüssigkeitsaufnahme wegen Übelkeit möglich ist, gibt es nur eine Möglichkeit, nämlich in der Arztpraxis eine Infusion anzulegen und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Herzgefährdete Patienten brauchen meist zusätzlich Kalium. In milderen Fällen helfen weiter: Stärkehaltige Suppen, Joghurt, Chufasnüßli, getrocknete Heidelbeeren, Heilerde intern, Kaffeekohle (z.B. Carbo Königsfeld), geriebene Äpfel, Bananen, Karotten, Reissuppe, Karottensuppe evt. Haferschleim oder Kartoffelsuppe. Alles sollte in ganz kleinen Portionen gut eingespeichelt zu sich genommen werden. Eher ungünstig sind Milch, Fruchtsäfte und Kaffee.

Ein bewährtes Rezept: 1 Tasse vorgekochter Reisflocken, 2 Tassen Wasser, ¼ TL Salz, evt. etwas Gemüsebrühe. Zum Flüssigkeitsersatz eignet sich eine Mischung: 1 l Wasser, 1 TL Kochsalz, 1 TL Backpulver, 10 TL Traubenzucker, 1 Glas Apfelsaft, 1 zerdrückte Banane, alles gut umrühren und nur schluckweise trinken.

Wenn man es einfach haben will, gibt es aus der Apotheke Naturheilmittel wie Diarrhösan, Elotrans,

Uzara. Homöopathische Mittel wie Arsenicum, Veratrum album, Podophyllum Okoubaka, Sacharomyces sind mehr dem kundigen Arzt vorbehalten. Schulmedizinische Medikamente wie Imodium oder Loperamid sind umstritten. Sie stoppen zwar recht schnell den Durchfall, andererseits sollen die Gifte doch aber auch raus, oder ? Ggf. ist es nötig auch ohne genaue Diagnostik kurzzeitig ein Antibioticum zu geben, ausnahmsweise dann aber nur für 1 - 2 Tage. Wird der Durchfall innerhalb von 2 Tagen nicht deutlich besser, oder ist ein Auslandsaufenthalt voran gegangen werden, muß eine Stuhlprobe weggeschickt werden.

Bei chronischem Durchfall hat man mehr Zeit. Hier ist sicher der Platz für eine gezielte Stuhlprobe. In Frage kommen hier als Übeltäter vor allem Medikamente z.B. Mittel gegen Cholesterin, eine Schwäche der Bauchspeicheldrüse, Schäden der Darmflora oder die Einnistung von fremden Darmkeimen wie Pilzen, Lamblien etc. Manchmal ist auch die übermäßige Einnahme von zuckerfreien Kaugummis schuldig oder exotischen Gewürzen wie Glutamat. Glücklicherweise eher selten sind schwere Erkrankungen wie Cöliakie (Glutenunverträglichkeit), Polypen, bösartige Erkrankungen oder schwere Darmentzündungen wie M. Crohn oder Colitis ulcerosa. Diagnostisch wichtig ist an dieser Stelle eine Untersuchung der Darmflora. Bei einem guten Labor kostet dies etwa 80 DM. Die sogenannte Kassenuntersuchung des Stuhles ist oft nicht ausreichend. Meist kommt es darauf an, die Darmflora günstig zu beeinflussen, ggf. eine Pilzbehandlung durchzuführen. Sinnvoll ist es eine Entsäuerungsbehandlung durch zu führen, was in einem eigenen Merkblatt beschrie ben ist. Von den sogenannten Stuhlblockern wie Loperamid halten wir naturheilkundlich nicht viel, weil sie nur die Ursachen verschleiern. Je nach dem Bilde der Symptome kommen homöopathische Medikamente in Frage wie Sulfur, Mercurius, Podophyllum, Veratrum, Nux vomica, Nux moschata etc. Gut sind flankierende Maßnahmen in Form von Luvos Heilerde intern oder Kaffeekohle (Carbo Königsfeld) oder Chufasnüßli, manchmal auch die Gabe von Sacharomyces oder Bierhefe.

Was bei Ihnen derzeit sinnvoll ist, wird angestrichen, das Merkblatt wird mitgegeben.

 

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