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                            Praxis Dr. med. Dr. paed. Dietger Heitele                   

 

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Sind wir alle schon übersäuert ?

Während Darmprobleme in der Naturheilkunde schon zum Standard des therapeutischen Handeln gehören, fristet das Problem der Übersäuerung immer noch ein Schattendasein. Dabei spricht alle Welt vom sauren Regen, von der Übersäuerung der deutschen Böden. Die Kalkfiguren am Kölner Dom oder sonstwo haben Jahrhunderte ohne Schaden überdauert, der saure Regen der letzten Jahrzehnte hat genügt, sie völlig zu zerfressen. Warum soll dies nur den Kalkfiguren so gehen, oder den Wäldern, oder den Äckern, auch die Menschen leben alle in dieser sauren Umwelt. Vielleicht ist schon jeder zweite oder mehr im Grunde bald jeder als Endglied der Nahrungskette übersäuert.

Zur Begriffsklärung für Nichtchemiker: es gibt Säuren und es gibt Basen, die auch Laugen genannt werden. Der Volksmund in seiner grenzenlosen Weisheit kennt für diesbezügliche Mangelzustände treffende Ausdrücke: Jemand ist sauer = zuviel Säuren. Jemand ist ausgelaugt = er hat zu wenig Laugen bzw. Basen, oder anders ausgedrückt, er hat zu viele Säuren im Körper. Überall, da wo es im Körper weh tut, sei es in den Muskeln beim Muskelkater oder bei chronischen Magenschmerzen sind im allgemeinen Säuren am Werk, genauer gesagt ein Säureüberschuß. Säuren sind nicht an sich schlecht, wir brauchen sie für unser Weiterbestehen, es geht mehr um das Gleichgewicht. Es spricht vieles dafür, daß die chronischen Erkrankungen unserer Zeit sei es Weichteilrheuma, Migräne, chronische Müdigkeit, Hochdruck, Herzschwäche, Asthma, Darmprobleme, Allergien, chronische Nebenhöhlenentzündung ihre Mitursachen in der Übersäuerung haben. Wenn das Säure - Basen - Gleichgewicht nicht stimmt, stimmt auch der ganze Mineralhaushalt nicht mehr. Somit ist die Säureproblematik ein großes Problem unserer Zeit. Säuren werden ausgeschieden über die Atmung, die Nieren, den Darm, die Haut und den Magen. Wenn jemand ständig trockene Haut mit Hautunreinheiten hat, oder ständig Sodbrennen und Magenbeschwerden hat, oder ständig Gelenk und Rückenschmerzen hat, die sich auf die beliebten Spritzen kurzfristig bessern, oder chronische Osteoporose hat kann eine Übersäuerung vorliegen usw.. Normalerweise werden Säuren ausgeschieden. Liegt aber eine chronische Überversorgung oder Schwäche der Ausleitungsorgane vor, müssen sie irgendwo abgelagert werden, das ist z.B. die Haut oder das Bindegewebe oder die Knochen. Wird zuviel in der Haut abgelagert, entstehen chronische Hautkrankheiten, wird zuviel im Bindegewebe abgelagert, entsteht Rheuma oder Gicht, nehmen die Säuren den Weg zu den Knochen entsteht Osteoporose. Es spricht vieles dafür, daß auch bei Krebs die Übersäuerung ein wichtiges Moment unter vielen anderen darstellt. Viele Menschen haben Probleme mit ihrer Magensäure. Sie nehmen dafür phantastische Magenmedikamente, die hinwiederum phantastische Nebenwirkungen haben. Auf Dauer ist dies der falsche Weg, weil die Bildung der Magensäure für den Körper die letzte Möglichkeit darstellt, sich der Säuren zu entledigen. Nimmt man ihm diese Möglichkeit, indem die Säureproduktion gehemmt wird, werden die Säuren in den Körper zurückgedrängt. Irgendwo müssen die Säuren ja bleiben, sie lösen sich nicht in Luft auf.

Wie stellt man nun fest, ob eine Übersäuerung vorliegt? Die übliche Blutabnahme ist unzureichend, da hier nur die Verhältnisse im Blutwasser gemessen werden. Tatsächlich, kann das Blutwasser völlig normal sein aber die Zellen und das Bindegewebe schon völlig übersäuert sind. Leider sind auch Urinproben nur richtungsweisend. Wenn der Urin sauer ist, so kann einerseits eine Übersäuerung vorherrschen, es kann aber auch sein, daß der Körper fähig ist, sich der überschüssigen Säuren über die Nieren zu entledigen. Urinproben über mehrere Tage sind für den geschulten Arzt zumindest aussagefähig. Auch Nahrungsmitteltabellen sind mehrdeutig. Allgemein gelten Getreideprodukte wie Schwarzbrot als säuernd, aber auch das ist zu relativieren. Wenn sie den Darm zur Ausscheidung anregen sind sie unter dem Strich wieder basenbildend. Eine auf Verdacht durchgeführte Übersäuerungsbehandlung kann hinwiederum falsch sein. Deswegen sind die einzigen bisher bekannten Übersäuerungstests, die auch den Zustand in den Zellen und nicht nur im Blutwasser messen, der Test nach Sander und der Bluttest nach Jörgensen. Der erstere wird nur in wenigen Labors durchgeführt und beruht auf Urin Messungen über einen ganzen Tag bei standardisierten Bedingungen und kostet ca. 52 Euro, der zweite Test beruht auf einer Blutprobe, bei dem mittels eines komplizierten Verfahrens sowohl die Säure im Blutwasser als auch in den Blutzellen sowie die Säurepufferkapazität bestimmt werden. Der Bluttest nach Jörgensen muß in der Praxis durchgeführt werden, weil die Säuren flüchtig sind. Er wird nur noch selten angewandt wegen der Kompliziertheit des Messverfahrens. Die Therapie richtet sich nach dem Ergebnis der Testergebnisse. Ein erfahrener Naturheilarzt oder Heilpraktiker kann sie zusammenstellen. Im allgemeinen beruht sie auf der externen Zufuhr vom Mineralien und Basen, ggf. mittels Infusionen, unter Umständen unterstützend durch die Gabe von Sauerstoff z.B. nach dem Sauerstoffmehrschrittverfahren nach Ardenne. Die Therapie ist etwas aufwendig und lange , aber wenn Sie dadurch von chronischer Müdigkeit, Migräne, Rheuma, Ohrgeräuschen usw. erlöst werden, ist es den Aufwand allemal wert. Klar ist, daß vieles von dem was schmeckt und woran unsere Gewohnheiten hängen, d.h. Süßigkeiten, Nikotin, Alkohol, Kaffee aber auch die vielen Medikamente zur Übersäuerung beitragen. Gut ist es, wenn sich jemand von allen diesen negativen Faktoren lösen kann, wer es nicht schafft, muß zum Ausgleich eben etwas mehr tun für seine Gesundheit. Alles hat im Leben seinen Preis.

Zusätzliche Infos können Sie finden in dem Buch von Michael Worlitschek Der Säure Basen Haushalt oder über die Internet Seite: www.nam.de. Für den Vortest bzw. Einstieg schlagen wir vor eine Packung mit 180 Mineraltabletten vom guten alten Bullrichs Vital zu kaufen. Sie kostet ca. 7 Euro, erhältlich in Apotheken und auch Kaufhäusern z.B. Budnikowski. Teststreifen sind sogar beigelegt. Alternativ können Sie auch Indikatorpapier ph ca. 5.5 – 7.5 für ca. 7 Euro kaufen. Bullrich Vital ist ein wunderbares Knochenaufbaumittel. Da es kein Medikament ist, kann es leider auch nicht verschrieben werden. Dann testen Sie für zwei verschiedene Tage, besser drei, bei jedem Uringang den Urin, der die Streifen anfärbt und lesen die zugehörige Säure/Basenzahl, den PH ab der bei den Streifen Werte zwischen 5.5 und 7.5 hat. Am dritten Tag testen Sie erst nüchtern, dann nehmen Sie 6 Bullrichs Vital auf einmal ein und testen beim nächsten Uringang. Wenn Sie noch ein übriges tun wollen, testen Sie jedes Mal den Speichel mit. Die Liste aller dieser Werte mit Uhrzeiten bringen Sie dann in die Praxis mit. Danach kann eine Empfehlung gegeben werden.

 

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