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                            Praxis Dr. med. Dr. paed. Dietger Heitele                   

 

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Qualitätszirkel Bochum 14.04.2000

Diskussionsvorlage zum Thema:

Alternative Schmerzbehandlungen

Das beste Schmerzmittel besteht darin, die Ursachen zu behandeln. Deswegen geht die Causa im allgemeinen immer vor der Symptombekämpfung. Manchmal ist es möglich, manchmal nicht, z.B. im finalen Krebsstadium oder bei Neuralgien. Auch Migräne gehört hierzu da die letzten Ursachen immer noch nicht geklärt sind. Manchmal ist es auch wichtig, das Terrain zu bearbeiten, um Schmerzmittel einzusparen oder sogar in der Hoffnung, daß der Organismus selber fertig wird, wenn er nicht an mehreren Fronten kämpfen muß. Eine Gliederung nach dem obigen Gesichtspunkt dürfte sehr schwierig sein, deswegen beginnen wir einfach mit den grundsätzlichen Methoden und Ansatzpunkten:

1. Allopathische Medikation

a. Analgetica: unspezifische Schmerzbehandlung mit ASS, Metamizol, Novalgin, Morphine

b. Antirheumatica bei unspezifischen Gelenkerkrankungen und Entzündungen. Hier , z.B. bei Neuritis, Gicht, periarthritis humeroscapularis , arteriitis temporalis helfen diese Medikamente sicherlich besser als die o.g. Analgetica.

c. Diverse z.B. Migränemittel Ergotamin, Sumatriptin

2. Externa: hier sind zu erwähnen:

a. diverse Salben aus Bienengift, Pferdegel, Ameisensäure, Diclofenac etc., , die wohl reflectorisch über die Headschen Zonen wirken.

b. Alternativ kann auch Pfefferminzöl bei Kopfschmerzen eingesetzt werden, was eine äquivalente Wirkung wie ASS haben soll.

c. Physikalische Maßnahmen: Zu erwähnen sind hier auch Massagen, KG, TENS, Elektroneuraltherapie

3. Ausleitende Verfahren sind bei chronischen Schmerzen immer noch aussichtsreich. Zu erwähnen sind hier insbesondere

a. Cantharidenpflaster,

b. Baunscheidt

c. Fontanelle

d. Aderlaß

e. blutiges und unblutiges Schröpfen

4. Sauerstoff

Bei Clusterkopfschmerzen erste Wahl. Deswegen ist zu vermuten, daß Sauerstoff auch bei anderen Schmerzformen hilfreich sein könnte (SMT, Ozon, HOT)

5. Amalgamsanierung

Immer wieder kommt es vor, daß als Ursache chronischer Kofschmerzen Mundbatterien, vor allem bei Amalgam festzustellen sind. Hier gibt es natürlich nur eine mögliche Therapie

6. Therapeutische Leitungsanalgesie (TLA)

gezielte segmentale Behandlung mit Leitungsanaesthesie, in der Grundstufe durch Quaddeln und gezielte Infiltration (Methode DAVOS), in der Oberstufe durch Umflutung der Ganglien (ggl. stellatum, gl. coeliacum, gl. sphenopalatinum, Frankenhäuserscher Raum) oder Nervenwurzeln z.B. L1/L2 beim postischialgiformen Durchblutungsstörung.

b. Intravenöse Procain oder Lidocain Infusion

7. Neuraltherapie nach Huneke

Hier werden im Gegensatz zur TLA vermutete Störfelder mit Lidocain/Procain behandelt, die in den statistisch meisten Fällen im Kopf/Kieferbereich und im Abdomen liegen. Einfache Beispiele sind vor allem die Narbenbehandlung mit Lidocain (TE, AE, CHE).

Wer dies regelmäßig macht wird irgendwann auch sein eigenes Hunekephänomen erleben.

8. Akupunktur (in diesem kreise bekannt)

9. Homöopathie (Beispiele bei den Einzelkapiteln)

10. Phytotherapie

Am bekanntesten geworden sind Behandlungen mit Enzymen, Teufelskralle (Harpagophytum), Pestwurz, Brennessel, Weihrauch

11. Bachblütentherapie

Durch psychische Lockerung werden auch die Weichteile lockerer. Anregung der Endomorphine.

12. Darmsanierung bei Rückenproblemen und Cervicobrachialsyndrom

13. Medikamentenentzug

Die Quote der iatrogenen Schmerzsyndrome ist sicher sehr viel höher als angenommen. In den meisten hochpotenten Medikamenten werden als unerwünschte Wirkungen Schmersymptome erwähnt z.B. bei Cholesterinsenkern.

Typische allgemein anerkannte Beispiele sind der chronische Spannungskopfschmerz nach Antimigränemittel , die Pillenmigräne . Nimmt man auch Kaffee als Medikament, so ist hier auch der Wochenendkopfschmerz zu erwähnen, der gelegentlich seine Ursache im Kaffeeentzug hat.

Bei der Pillenmigräne stellt man in lehrreicher Weise fest, daß jede Medikation eine kontrollierte Vergiftung darstellt, die in eine schleichende Vergiftung mit Dekompensation übergehen kann. Bei der Einnahme von Ovulationshemmern beispielsweise tritt die Migräne nicht sofort ein, sondern u.U. erst nach Jahren. Im Umkehrschluß geht die Migräne nach dem Absetzen auch nicht sofort weg, sondern u.U. auch erst nach Jahren.

14. Unspezifische Medikation

a. im Dienste der Entgiftung z.B. Zink

b. Vitamingaben z.B. B1 zur Hebung der Schmerzschwelle, ggf. parenteral mit Vitaject s.c. Spurenelemente

c. ggf. Mineralstoffe wie Magnesium bei krampfartigen Schmerzen oder Multimineralstoffpräparate

d. Mineralstoffhaushaltregulierende Mittel wie Drüfusan

15. Thymoleptica (z.B. Anafranil) bei depressiv bedingten Somatisierungen

16. Migräneprophylaxe mit Betablockern und Calciumantagonisten

17. Entsäuerungsbehandlung z.B. mit Basosyx

18. Ordnungstherapie

19. Elekrosmogsanierung

20. Psychotherapie bei Somatisierungen

21. Diät

Eine spezifische Rheumadiät gibt es nicht. Wohl aber ist von einigen Nahrungsmitteln bekannt, daß sie Gelenkschmerzen fördern können z.B. Milchprocukte, Weisen, Mais) und solche die günstige Wirkung haben wie bestimmte Fischsorten, Ingwer.

 

Spezifische Krankheitsbilder

Tumorschmerzen

Zum Einsatz kommen Analgetica parenteral und enteral, Morphinpumpe)

Mistelpräparate und Enzyme sind flankierende wertvolle Ergänzungsmittel. Cantharidenpflaster z.B. über isolierten Knochenmetastasen können wirken. Auch TLA, evt. Neuraltherapie kann hilfreich sein.

Trigeminusneuralgie

Medikamentös Tegretal und Analgetica. ggf. hilfreich Vitamin B präparate. Entsäuerungsbehandlung ggf. probatorisch - parenteral mit Natriumbicarbonat 8.4 % als Infusion ansonsten kleinschrittig mit Basosyx. In Außenseiterblättern wird Ölkauen empfohlen, wahrscheinlich wenn überhaupt als Entgiftungsmaßnahme wirksam. Akupunktur bei entsprechender Erfahrung. Störfeldsuche und Behandlung mit Neuraltherapie. Panoramaaufnahme der Zähne als Routinemaßnahme. Oft Sanierung der Nebenhöhlen nötig. Bei typisch einschiueßendem Schmerz Versuch mit Homöopathica (magnesium phophoricum, Colocynthis)

Migräne

Analgetica. ASS als Infusion, Triptane, Akupunktur, Störfeldsuche und Behandlung mit NT n. Huneke, Zahnstatus, nach Nahrungsmittelauslöser suchen (z.B. Sellerie, Mais, Schokolade, Käse, Rotwein), segmentale TLA (Stellatumblockade), Medikamentenauslöser ? Bei cervicaler Migräne schröpfen, BGM, Lymphmassagen, bei Prämensesmigräne an den gynäkologische Raum denken. Ebenso auch an Psyche denken.

Kopfschmerzen

Bei Clusterkopfschmerz Sauerstoff, bei a. temp. aus forensischen Gründen Corticoide, bei Spannungskopfschmerzen Pfefferminzöl, Relaxationsbehandlung nach Jacobson, Schröpfen, lokal am Kopf TLA, nach Mundbatterien forschen, Schlaf und Genußmittelverhalten, sinugene Ursachen ausschließen, Zahnstatus. Wirbelsäule grundsätzlich mit behandeln. Vorsicht mit Chirotherapie.

Ohrkerzen

Homöopathie ist hier durchaus aussichtsreich: wichtige Mittel sind hier

Natrium muriaticum (Stirnbereich, Schmerz mit dem Verlauf der Sonne zunehmend und abnehmend). Meist einmalige Gabe von D200

Cinnabaris bei sinugener Ursache. Friese empfiehlt hier D3

Spigelia D6 bei punktförmigen Kopfschmerzen, meist links

Glonoinum D6 bei nitratanalogen KS (KS wird schlimmer beim Hochsehen und Zurückbiegen des Kopfes)

Lachesis (meist linksseitiger KS, Auftreten zum Erwachen hin)

Arnica vor allem beim KS nach gehirnentzündung oder Trauma

Hypericum bei KS nach Manipulation am Nervensystem z.B. nach Durapunktionen

Nux vomica D6 bei Folge von Medikamenten oder Genußmittelmißbrauch z.B. Kater

Rückenschmerzen

Nacken, LWS, ISG sind eine funktionelle Einheit. Deswegen zusammen behandeln. In Frage kommen vor allem physikalische Maßnahmen, Schröpfen, Cantharidenpflaster, TLA, neuraltherapie, Akupunktur. Ggf. Reiztherapie mit Ameisensäure z.B. Formidium D6. Da der Rücken Projectionsort für psychosomatische Beschwerden ist (ca. 30 % aller Rückenschmerzen sind psychisch bedingt) nach psychogenen Faktoren suchen.

An Darmsanierung denken (z.B. bei Großtrommelträgern) sowie an Herdsanierungen.

Bei Osteoporoseschmerzen an Entsäuerung als Demineralisationsfactor denken. Ansonsten ist die beste Osteoporosetherapie regelmäßig aber mäßige Bewegung. Multimineralstoffmittel, Vitamin D3

Homöopathie: hier gibr es sehr viele Einzelmittel, die für den Kenner in Frage kommen. Empfehlenswert sind auch hier Komplexmittel z.B. Rubicolan (Ledum D2, Gnaphalium D1, Ruta D2)

Bei Nackenschmerzen ist ein wochenlanger Versuch mit Gelsemium D12 lohnenswert

Grundsätzlich ist bei allen Schmerzzuständen vom Kopf bis zum Kreuzbein immer irgendwie das Nervensystem mit beteiligt, so daß ähnliches Vorgehen daraus resultiert und nur Akzentverschiebungen nötig sind.

Abdominelle Schmerzzustände

Bei Schmerzzuständen im rechten Oberbauch vor allem an Leber - Galle Dysregulationen denken. Behandlung indirekt über Headsche Zonen (Rücken + Rippenbogenrand - Schröpfen bzw. Quaddeln) . Die häufigste Ursache für Bauchbeschwerden dürften heutzutage in Blähungen liegen mit entsprechender Behandlung oder in Übersäuerungszuständen im magenbereich. Bei Nabelkoliken von Kindern lohnt sich ein Milchentzugversuch.

Weitere Therapiemöglichkeiten vor allem NT (gl. coeliacum)

Phantomschmerzen

Die ist ein rätselhaftes Syndrom. Hier gibt es ohne kausale Begründung nur Ratschläge zwischen externer Behandlung mit Zwiebeln und Neuraltherapie nach Huneke.

Carpaltunnelsyndrom

Unterspritzen mit Lidocain, Megadosen Vitamin B6

HNO Schmerzsyndrome

Ohrenschmerzen

Aconit D30 als Anfangsmittel, vor allem bei Angst und Zustand nach Kälteeinwirkung. Dann i.a. engmaschig bei Mädchen (Frauen) Pulsatilla D4, bei Jungen Ferrum phosphoricum D4

Weitere Mittel können sein Apis, Dulcamara, Lachesis, Lycopodium, Lac caninum, Capsicum

Halsschmerzen

Belladonna bei akutem Schmerz

Mercurius bei eitrigen Anginen

Apis bei Kaltwasserverlangem

Phytolaca bei Unverträglichkeit von Wärme

Wyethia D6 bei Halsschmerzen ohne jeglichen organischen Befund

Weichteilrheuma

Hier sind die allgemeinen Gesichtspunkte früherer QZ Sizungen gültig. Empfehlenswert ist vor dem Einsatz der NSAR bewährte Komplexhomöopathica einzusetzen. Zu nenen sind :

bei akutem Rheuma: Arthrixyl (= Bryonia D4 + Berberis D3)

bei mehr arthrotischen Schmerzen Rubicolan (=Ledum D2, Gnaphalium D1, Ruta D2) oder auch

Myolosyx (= Berberis D2, Toxicodendron D4=)

Zur Injectionstherapie eignet sich Doloject (= Berberis D12, Colchicum D12, Ledum D12), evt. in Verbindung mit Lidocain.

Bei gichtischer Diathese können Harnsäuretropfen eingesetzt werden (= Berberis D6, Colchicum D6, Formica D6)

Bei umschriebenen Arthrosen sollte auch an die Mitseltherapie z.B. mit Plenosol in Form von Quaddelungen gedacht werden

Medikamentös sind vor allem Enzyme sowie die schon referierten Phytotherapeutica zu erwähnen.

Magnetpflaster und pulsierende Magnetfelder sind irgenswie Wirksam , es fehlen noch ausreichende Erfahrungsberichte.

 

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