Krebs aus naturheilkundlicher Sicht
Krebs ist ein Schicksal aber kein Todesurteil. Sigmund
Freud, der Begründer der Psychoanalyse lebte mit seinem Kieferkrebs ohne medikamentöse
Betreuung über ein Jahrzehnt und starb erst in hohem Alter. Heilmittel gegen Krebs im
engeren Sinne gibt es bis zum heutigen Tage nicht. Wenn jemand nach der kausalen
Behandlung d.h. Operation keinen Rückfall erlebt, liegt es an den Selbstheilungskräften
des Körpers. Die schulmedizinischen Behandlungen der Nachbehandlung, Bestrahlung oder
Chemotherapie beruhen auf dem Grundsatz, die bösartigen Zellen stärker zu schädigen als
die gesunden Zellen. Eine allzu agressive Behandlung mag zwar die Krebszellen abtöten,
aber die gesunden Organe werden so massiv mitgeschädigt, dass unter dem Strich kein
Erfolg erzielt wird. Hier muß also ein sinnvoller Kompromiss gefunden werden. Die
naturheilkundlichen Methoden sind nur begleitend. Sie sollen das Immunsystem und die
übrigen Organe so unterstützen, dass der Körper mit seinem hochentwickelten Immunsystem
sich voll auf die Krebskrankheit konzentrieren kann. Alles, was das Immunsystem schädigt,
muß weitgehend vermieden werden (z.B. Antibiotika bei Infecten, fiebersenkende Mittel bei
Fieber, unnötige Impfungen). Natürlich müssen hierbei auch Kompromisse geschlossen
werden.
Darm "Der Tod steckt im Darm", dieser alte Satz gilt
nicht nur für alle chronischen Krankheiten sondern ganz besonders auch bei
Krebskrankheiten. Er ist besonders wichtig auf Grund seiner Entgiftungsfunktionen. Vor
allem die Darmzellen werden durch die Chemotherapie am meisten geschädigt und müssen
wieder aufgebaut werden, damit der Körper entgiften kann.
Diät Somit sind vernünftige Ernährungsrichtlinien gefordert.
Leider unterscheiden sich die Empfehlungen sehr stark von Behandler zu Behandler.
Hilfestellung geben können neuere Untersuchungen aus den Vereinigten Staaten, in
lobenswerter Fleißarbeit zusammengetragen von Jean Carper 1993). Die wichtigste Botschaft
dieser Untersuchungen besteht darin, dass für Menschen, die viel Obst und Gemüse essen,
das Risiko einer Kreberkrankung sich um die Hälfte vermindert. Da nicht bekannt ist,
welche Sorten besonders krebshemmend sind, gilt zunächst einmal die Empfehlung, täglich
zwei Früchte und drei verschiedene Gemüse zu essen. Einige Nahrungsmittel scheinen eine
besondere Abwehrfunktion auszuüben, teilweise allerdings in Abhängigkeit von der
Krebsart. Danach sind zu empfehlen: Fischöle (besonders gegen Brustkrebs), Knoblauch,
Lauch, Zwiebeln allgemein, Kohl und Raps allgemein, besonders aber bei Brustkrebs,
dunkelorangefarbene Obstsorten wegen des hohen Beta Karotinanteils (z.B. Tomaten,
Aprikosen, Pfirsiche Karotten), Zitrusfrüchte (bitte keine Säfte) und dunkelgrüne
Gemüse (Spinat, Mangold, Brokkoli) und Süßholz wegen der Triterpernoide, letzteres aber
bitte nicht bei hohem Blutdruck. Des weiteren sind Sojabohnen und Tofu von nachgewiesener
Wirkung. Als Getränk ist hauptsächlich grüner Tee, in zweiter Linie aber auch schwarzer
Tee zu empfehlen. Die Frage, ob gekocht oder roh, ob Mikrowelle oder kochen, ist ziemlich
akademisch. Manche Nahrungsmittel sind roh besser, manche erschliessen sich besser durch
mildes Garen. Mikrowelle ist sicher schonender als langes Kochen. Magere Milch scheint
auch einen guten Einfluss zu haben, andererseits hat die Milch so viele Risiken, dass sie
besser gelassen werden sollte. Wer Angst vor zu wenig Calciumaufnahme hat, mag sich für
ein paar Mark Calciumtabletten in der Drogerie oder im Supermarkt kaufen. Es gibt keinen
Grund, Milch zu trinken, gegen Joghurt bestehen keine Bedenken. Von den Fettarten sind
eigentlich nur Olivenöl und Fischöle (z.B. aus Garnelen, Heringen, Lachs , nicht Aal) zu
empfehlen. Butter ist ein Leckerbissen und deswegen eher knapp zu bemessen. Als
übergeordnete Regel gilt allerdings nicht die Art der Lebensmittel allein, sondern auch
die Qualität. Im Treibhaus gezüchtete Supermarkttomaten haben sicher nicht die selbe
Wirkung wie sonnengereifte Staudentomaten.
Mit Einschränkungen gilt somit die folgende
Diättabelle
Empfehlenswert sind: Knoblauch, Lauch, Zwiebeln, rote Beete,
Kohl, Sojabohnen, Karotten Tomaten, alle grünen und gelben Gemüsesorten, Obst besonders
Zitrusfrüchte (keine Säfte), fettreicher Fisch (Makrelen, Heringe, Lachs (kein Aal),
Kohl, Broccoli, Raps, Olivenöl, Tee
Nicht zu empfehlen sind: Fleisch, tierische Fette (ausser
Fisch), pflanzliche Öle (Distelöl, Sonnenblumenöl, Erdnussbutteröl), Butter, Schmalz,
Alkohol im Übermaß
Für die verschiedenen Krebssorten gibt es noch diverse
Empfehlungen, abhängig von der Krebsart:
Brustkrebs:
Bei Brustkrebs wird zusätzlich empfohlen alle
östrogenfördernden Nahrungsmittel zu meiden. Tatsächlich werden ja auch
schulmedizinisch bei Brustkrebs im allgemeinen Hormone gegeben, welche die Östrogene im
Körper bremsen. Diese Tatsache und auch diverse, allerdings widersprüchliche
Literaturangaben ob Östrogene Brustkrebs fördern, mögen den Leser mit dem gesunden
Menschenverstand selber veranlassen nachzudenken, ob es wohl richtig ist mit Östrogenen
so großzügig umzugehen und sie bei allen möglichen Indikationen, ob Depressionen oder
Osteoporose breit zu streuen. Die Schulmedizin weiss, dass Östrogene, d.h.
Wechseljahrhormone, Brustkrebs fördern können. Die meisten, speziell bei Brustkrebs
empfohlenen Nahrungsmittel beruhen auf diesem Prinzip, die Östrogene zu bremsen. Auf der
Grundlage der Literatur zu empfehlende Nahrungsmittel sind zusätzlich zu den o.a.
Lebensmitteln insbesondere:
Weizenkleie, Kohl, Bohnen, Kichererbsen, Sojabohnen, fette
Fische, Vitamin D reiche Lebensmittel (fette Fische und Aal).
Hier sind noch einige Widersprüche aufzuklären. Vom Gehalt an
Fischöl (Omega 3- Fettsäure) hat Aal wenig zu bieten, vom Gehalt an Vitamin D aber sehr
viel. Die o.a. Gemüsesorten enthalten zwar viele pflanzlichen Östrogene, scheinen aber
die üblichen krebsfördernden Östrogene eher zu hemmen. So ähnlich ist es ja auch bei
den Cholesterinen, bei denen es gute und schlechte Cholesterine gibt.
Abzulehnen sind: Fettreiche andere Nahrungsmittel, Omega 6
-pflanzliche Öle (Sonneblumenöl, Distelöl, Erdnussöl, Walnussöl)
Dickdarmkrebs:
Besonders zu empfehlen ist Weizenkleie (ausser bei Allergien),
fetter Fisch, Kohl, pektinreiche Früchte wie Äpfel, Birnen, Orangen, Acidophilusjoghurt
Besonders fragwürdig ist rotes Fleisch (Lamm, Rind, Schwein),
Bier
Die übrigen Krebssorten ordnen sich den allgemeinen obigen
Prinzipien unter mit gewissen Prioritäten: z.B. bei Kehlkopfkrebs viele Karotten. Zu
Einzelheiten sollten Sie Ihren Naturheilarzt fragen.
Medikamentöse Behandlungen:
Spezielle medikamentöse Behandlungsmethoden gibt es nicht. Vor
allem amerikanische Autoren empfehlen hohe Vitamin C Gaben, d.h. zwischen 500 mg und 10 g
pro Tag. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Wenn ein Selenmangel besteht, sollte
wohl Selen zugeführt werden. Aber wann besteht schon ein Mangel ? Diesbezügliche
Laboruntersuchungen sind leider unzuverlässig. Deswegen ist es sicher nicht verkehrt
täglich eine Kapsel an Selen, Vitamin C und Vitamin E als Kombinationsmittel einzunehmen.
Da nach einer Chemotherapie der Darm schwer gelitten hat, ist es wohl auch nicht verkehrt,
Vitamine zusätzlich zu nehmen, wenn jemand auf Nummer Sicher gehen will, am besten als
Spritzen. Viel wird über Enzyme geredet (z.B. Wobenzym, Wobe Mugos, Bromelainpräparate).
Vermutlich sind sie hilfreich als Unterstützer eines defekten Verdauungssystems. Das
läßt sich aber durch die Nahrungsauswahl natürlicher in Ordnung bringen als durch diese
Mittel, über deren Wirkung es keine sicheren Belege gibt, und die aus diversen Gründen
nur in Deutschland so verbreitet sind, dagegen in den Vereinigten Staaten, wo sicher keine
schlechtere Medizin betrieben wird, kaum bekannt sind. Bach Blüten können das
angeschlagene Seelenkostüm wieder aufbauen und über den Vehikel eines gesunden Geistes
mithelfen, den Krebs zu besiegen. Eine besondere Rolle kommt der Mistel zu. Zahlreiche
Untersuchungen konnten den Effect der Mistel weder sicher belegen noch widerlegen.
Naturheilärzte berichten über die segensreichen Wirkungen. Solange nichts Sicheres
bekannt ist, sollte Krebspatienten die Mistel nicht vorenthalten werden. Der Zeitraum
eines Jahres alle zwei Tage mit rhythmischen Pausen nach der Lehre von Rudolf Steiner
dürfte ausreichend sein. Andere zahllose Krebsheilmittel (Carnitin, Faktor AF 2
Neythumorin) sind völlig spekulativ, dürften aber auch keinen großen Schaden anrichten.
Insgesamt ist von medikamentöser Hilfe nicht allzuviel zu erwarten.
Sauerstoffmehrschrittherapie nach M. v. Ardenne Der Dresdner
Forscher hat in zahllosen Arbeiten den positiven Erfolg einer Sauerstoffbehandlung bei
Krebserkrankungen nachgewiesen. Im wesentlichen geht es dabei um eine Sauerstoffkur über
18 Tage zu je zwei Stunden unter Einnahme von Vitaminen und Magnesium und dosierter
Bewegung. Es gibt noch zahlreiche Abwandlungen z.B. ionisierter Sauerstoff.
HOT Die Blutwäsche, auch HOT genannt, geht auf den Schweizer
Krebsarzt Dr. Wehrli zurück. Das Zielorgan ist vor allem die Leber, die in ganz enormer
Weise angeregt wird. Im wesentlich wird hierbei ein kleiner Aderlass gemacht, das Blut
wird mit Sauerstoff aufgeschäumt, mit UV Licht bestrahlt und dem Körper zurückgeführt.
(vw. eigene Merkblätter).
Darm Dem Darm als zentralem Entgiftungsorgan kommt eine enorme
Rolle zu. Viel Vorarbeit kann durch den Patienten geleistet werden durch eine
entsprechende Diät (vw. oben). Manchmal ist es auch nötig die oft bestehende Verstopfung
oder eine Verpilzung zu bekämpfen.
Pilze Zum Thema Pilze gibt es eigene Merkblätter. manchmal
sind Medikamente nötig, manchmal reicht es auch über längere Zeit viel Kohl, Kraut,
Chufasnüssli und Kanne Brottrunk zuzuführen.
Verstopfung: Eine lange bestehende Verstopfung muß
vielschichtig angegangen werden, durch Diät und weitere Maßnahmen
Diät: grobkörnige Weizenkleie, Reiskleie, Chufasnüssli,
Backpflaumen, Feigen, Datteln, in Maßen Kaffee, viel gesalzene Flüssigkeit (außer bei
Hochdruck), z.B. Gemüsebrühe (Vitaltrunk, erhältlich beim INK Bochum).
Weitere Maßnahmen: Morgens als erstes einen eiskalten Schluck
Wasser trinken, Bauchmassage im Uhrzeigersinn, mit behandschuhtem Finger den Darmausgang
massieren, evt. kleine Einläufe mit Irrigator, Ano Darmröhrchen verwenden, Bittersalz
nach F.X. Mayr. Am wirksamsten ist die Colon Hydrotherapie (eigene Merkblätter).
Schlafplatz: Es gibt Anhaltspunkte, dass auch der Schlafplatz
wichtig ist. Hier wäre es gut, einen seriösen Rutengänger oder Baubiologen kommen zu
lassen.
Psyche: Das wichtigste in der Behandlung der Krebskrankheit ist
die Psyche, der eigene Wille. Die Amerikaner sagen: Kämpfer leben länger. Wer sich wegen
einer Krebskrankheit aufgibt, hat schon verloren. Ärztlicherseits können nur Impulse
gegeben werden. Wer trotz seiner Krankheit nicht aufgibt, hat die besten Chancen. Gute
Bücher dazu sind vor allem von amerikanischen Autoren wie Siegel und Mc Shane.
Kosten: Alles was im Krankenhaus geschieht, bezahlt die Kasse.
Dafür sieht es im ambulanten Bereich ungünstiger aus. Das einzige was hier eindeutig
geregelt ist, sind Chemotherapeutika und z.B. bei Brustkrebs Medikamente gegen Östrogene.
Alles andere ist Grauzone. Mineralstoffe und Vitamine sind ausdrücklich in den
Arzneimittelrichtlinien von der Verordnung ausgeschlossen, außer Vitamin B bei
Mangelzuständen oder Mehrbedarf. Diverse Medikamente z.B. Wobenzym, Bachblüten sind auf
der Negativliste. Die Misteltherapie ist wissenschaftlich nicht anerkannt und somit auch
ohne weiteres nicht verschreibungsfähig. Hier muß an sich vorher die Genehmigung der
Kasse eingeholt werden. Sauerstoffmehrschrittherapie , Colonhydrotherapie, HOT ist nur auf
eigene Kosten möglich, oder wenn die Krankenkasse zustimmt. Die Kosten für eine
Sauerstoffmehrschrittherapie liegen bei 980 - 1400 DM, für HOT nach Wehrli bei 120-180
DM, für Colonhydrotherapie 100 -160 DM/Behandlung. Für die erstmalige und auch
letztmalige Besprechung des Arztes mit dem Krebspatienten haben die Krankenkassen den
Betrag von ca. DM 27 (Ziffer 11 EBM) festgesetzt. Für diesen Betrag arbeitet mein
Automechanikermeister gerade mal 15 Minuten. Mit anderen Worten, da für die
vielschichtige Betreuung nur ein Almosen bezahlt wird, kann sich kein Arzt zu viel Zeit
für Gespräche leisten, da er dummerweise nicht vom Staat bezahlt wird, sondern von
seiner Tätigkeit lebt und davon seine Familie ernähren muß. Das ist die Wirklichkeit im
Kassenarztwesen. Sicherlich wird jeder verantwortungsvolle Arzt immer Zeit für seine
Krebspatienten haben, dies sollte aber auch respektiert werden, anstatt, wie es in den
Zeitungen ständig geschieht, die Hausärzte zum Sündenbock einer verfehlten Politik
gemacht werden. Somit sind Krebspatienten auf Eigenlektüre und Eigeninitiative
angewiesen. Bei manchen Kassen hilft oft nur noch der kostenlose Weg über das
Sozialgericht. Hilfe in diesen und auch vielen anderen wichtigen Anliegen kann kann die
örtliche Krebsselbsthilfegruppe geben , die beispielsweise in Bochum in der Annastrasse
angesiedelt ist.
Empfehlenswerte Literatur
Jean Carper× Wundermedizin Nahrung× Econ Verlag
Friebel, Gisela×Ich habe Krebs und
lebe noch immer×Arianeverlag
Lawrence Le Shan×Diagnose Krebs ×Wendepunkt und Neubeginn×Klett Cotta
Verlag
Bernie Siegel×Prognose Hoffnung×Econ Verlag
Adressen
Selbsthilfegruppe für Krebsbetroffene ×Annastrasse
27×44793 Bochum×Tel. 681020
Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr×Hauptstrasse
27×69117 Heidelberg×Tel.
06221-161525