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                            Praxis Dr. med. Dr. paed. Dietger Heitele                   

 

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Krebs aus naturheilkundlicher Sicht

Krebs ist ein Schicksal aber kein Todesurteil. Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse lebte mit seinem Kieferkrebs ohne medikamentöse Betreuung über ein Jahrzehnt und starb erst in hohem Alter. Heilmittel gegen Krebs im engeren Sinne gibt es bis zum heutigen Tage nicht. Wenn jemand nach der kausalen Behandlung d.h. Operation keinen Rückfall erlebt, liegt es an den Selbstheilungskräften des Körpers. Die schulmedizinischen Behandlungen der Nachbehandlung, Bestrahlung oder Chemotherapie beruhen auf dem Grundsatz, die bösartigen Zellen stärker zu schädigen als die gesunden Zellen. Eine allzu agressive Behandlung mag zwar die Krebszellen abtöten, aber die gesunden Organe werden so massiv mitgeschädigt, dass unter dem Strich kein Erfolg erzielt wird. Hier muß also ein sinnvoller Kompromiss gefunden werden. Die naturheilkundlichen Methoden sind nur begleitend. Sie sollen das Immunsystem und die übrigen Organe so unterstützen, dass der Körper mit seinem hochentwickelten Immunsystem sich voll auf die Krebskrankheit konzentrieren kann. Alles, was das Immunsystem schädigt, muß weitgehend vermieden werden (z.B. Antibiotika bei Infecten, fiebersenkende Mittel bei Fieber, unnötige Impfungen). Natürlich müssen hierbei auch Kompromisse geschlossen werden.

Darm "Der Tod steckt im Darm", dieser alte Satz gilt nicht nur für alle chronischen Krankheiten sondern ganz besonders auch bei Krebskrankheiten. Er ist besonders wichtig auf Grund seiner Entgiftungsfunktionen. Vor allem die Darmzellen werden durch die Chemotherapie am meisten geschädigt und müssen wieder aufgebaut werden, damit der Körper entgiften kann.

Diät Somit sind vernünftige Ernährungsrichtlinien gefordert. Leider unterscheiden sich die Empfehlungen sehr stark von Behandler zu Behandler. Hilfestellung geben können neuere Untersuchungen aus den Vereinigten Staaten, in lobenswerter Fleißarbeit zusammengetragen von Jean Carper 1993). Die wichtigste Botschaft dieser Untersuchungen besteht darin, dass für Menschen, die viel Obst und Gemüse essen, das Risiko einer Kreberkrankung sich um die Hälfte vermindert. Da nicht bekannt ist, welche Sorten besonders krebshemmend sind, gilt zunächst einmal die Empfehlung, täglich zwei Früchte und drei verschiedene Gemüse zu essen. Einige Nahrungsmittel scheinen eine besondere Abwehrfunktion auszuüben, teilweise allerdings in Abhängigkeit von der Krebsart. Danach sind zu empfehlen: Fischöle (besonders gegen Brustkrebs), Knoblauch, Lauch, Zwiebeln allgemein, Kohl und Raps allgemein, besonders aber bei Brustkrebs, dunkelorangefarbene Obstsorten wegen des hohen Beta Karotinanteils (z.B. Tomaten, Aprikosen, Pfirsiche Karotten), Zitrusfrüchte (bitte keine Säfte) und dunkelgrüne Gemüse (Spinat, Mangold, Brokkoli) und Süßholz wegen der Triterpernoide, letzteres aber bitte nicht bei hohem Blutdruck. Des weiteren sind Sojabohnen und Tofu von nachgewiesener Wirkung. Als Getränk ist hauptsächlich grüner Tee, in zweiter Linie aber auch schwarzer Tee zu empfehlen. Die Frage, ob gekocht oder roh, ob Mikrowelle oder kochen, ist ziemlich akademisch. Manche Nahrungsmittel sind roh besser, manche erschliessen sich besser durch mildes Garen. Mikrowelle ist sicher schonender als langes Kochen. Magere Milch scheint auch einen guten Einfluss zu haben, andererseits hat die Milch so viele Risiken, dass sie besser gelassen werden sollte. Wer Angst vor zu wenig Calciumaufnahme hat, mag sich für ein paar Mark Calciumtabletten in der Drogerie oder im Supermarkt kaufen. Es gibt keinen Grund, Milch zu trinken, gegen Joghurt bestehen keine Bedenken. Von den Fettarten sind eigentlich nur Olivenöl und Fischöle (z.B. aus Garnelen, Heringen, Lachs , nicht Aal) zu empfehlen. Butter ist ein Leckerbissen und deswegen eher knapp zu bemessen. Als übergeordnete Regel gilt allerdings nicht die Art der Lebensmittel allein, sondern auch die Qualität. Im Treibhaus gezüchtete Supermarkttomaten haben sicher nicht die selbe Wirkung wie sonnengereifte Staudentomaten.

Mit Einschränkungen gilt somit die folgende

Diättabelle

Empfehlenswert sind: Knoblauch, Lauch, Zwiebeln, rote Beete, Kohl, Sojabohnen, Karotten Tomaten, alle grünen und gelben Gemüsesorten, Obst besonders Zitrusfrüchte (keine Säfte), fettreicher Fisch (Makrelen, Heringe, Lachs (kein Aal), Kohl, Broccoli, Raps, Olivenöl, Tee

Nicht zu empfehlen sind: Fleisch, tierische Fette (ausser Fisch), pflanzliche Öle (Distelöl, Sonnenblumenöl, Erdnussbutteröl), Butter, Schmalz, Alkohol im Übermaß

Für die verschiedenen Krebssorten gibt es noch diverse Empfehlungen, abhängig von der Krebsart:

Brustkrebs:

Bei Brustkrebs wird zusätzlich empfohlen alle östrogenfördernden Nahrungsmittel zu meiden. Tatsächlich werden ja auch schulmedizinisch bei Brustkrebs im allgemeinen Hormone gegeben, welche die Östrogene im Körper bremsen. Diese Tatsache und auch diverse, allerdings widersprüchliche Literaturangaben ob Östrogene Brustkrebs fördern, mögen den Leser mit dem gesunden Menschenverstand selber veranlassen nachzudenken, ob es wohl richtig ist mit Östrogenen so großzügig umzugehen und sie bei allen möglichen Indikationen, ob Depressionen oder Osteoporose breit zu streuen. Die Schulmedizin weiss, dass Östrogene, d.h. Wechseljahrhormone, Brustkrebs fördern können. Die meisten, speziell bei Brustkrebs empfohlenen Nahrungsmittel beruhen auf diesem Prinzip, die Östrogene zu bremsen. Auf der Grundlage der Literatur zu empfehlende Nahrungsmittel sind zusätzlich zu den o.a. Lebensmitteln insbesondere:

Weizenkleie, Kohl, Bohnen, Kichererbsen, Sojabohnen, fette Fische, Vitamin D reiche Lebensmittel (fette Fische und Aal).

Hier sind noch einige Widersprüche aufzuklären. Vom Gehalt an Fischöl (Omega 3- Fettsäure) hat Aal wenig zu bieten, vom Gehalt an Vitamin D aber sehr viel. Die o.a. Gemüsesorten enthalten zwar viele pflanzlichen Östrogene, scheinen aber die üblichen krebsfördernden Östrogene eher zu hemmen. So ähnlich ist es ja auch bei den Cholesterinen, bei denen es gute und schlechte Cholesterine gibt.

Abzulehnen sind: Fettreiche andere Nahrungsmittel, Omega 6 -pflanzliche Öle (Sonneblumenöl, Distelöl, Erdnussöl, Walnussöl)

Dickdarmkrebs:

Besonders zu empfehlen ist Weizenkleie (ausser bei Allergien), fetter Fisch, Kohl, pektinreiche Früchte wie Äpfel, Birnen, Orangen, Acidophilusjoghurt

Besonders fragwürdig ist rotes Fleisch (Lamm, Rind, Schwein), Bier

Die übrigen Krebssorten ordnen sich den allgemeinen obigen Prinzipien unter mit gewissen Prioritäten: z.B. bei Kehlkopfkrebs viele Karotten. Zu Einzelheiten sollten Sie Ihren Naturheilarzt fragen.

Medikamentöse Behandlungen:

Spezielle medikamentöse Behandlungsmethoden gibt es nicht. Vor allem amerikanische Autoren empfehlen hohe Vitamin C Gaben, d.h. zwischen 500 mg und 10 g pro Tag. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Wenn ein Selenmangel besteht, sollte wohl Selen zugeführt werden. Aber wann besteht schon ein Mangel ? Diesbezügliche Laboruntersuchungen sind leider unzuverlässig. Deswegen ist es sicher nicht verkehrt täglich eine Kapsel an Selen, Vitamin C und Vitamin E als Kombinationsmittel einzunehmen. Da nach einer Chemotherapie der Darm schwer gelitten hat, ist es wohl auch nicht verkehrt, Vitamine zusätzlich zu nehmen, wenn jemand auf Nummer Sicher gehen will, am besten als Spritzen. Viel wird über Enzyme geredet (z.B. Wobenzym, Wobe Mugos, Bromelainpräparate). Vermutlich sind sie hilfreich als Unterstützer eines defekten Verdauungssystems. Das läßt sich aber durch die Nahrungsauswahl natürlicher in Ordnung bringen als durch diese Mittel, über deren Wirkung es keine sicheren Belege gibt, und die aus diversen Gründen nur in Deutschland so verbreitet sind, dagegen in den Vereinigten Staaten, wo sicher keine schlechtere Medizin betrieben wird, kaum bekannt sind. Bach Blüten können das angeschlagene Seelenkostüm wieder aufbauen und über den Vehikel eines gesunden Geistes mithelfen, den Krebs zu besiegen. Eine besondere Rolle kommt der Mistel zu. Zahlreiche Untersuchungen konnten den Effect der Mistel weder sicher belegen noch widerlegen. Naturheilärzte berichten über die segensreichen Wirkungen. Solange nichts Sicheres bekannt ist, sollte Krebspatienten die Mistel nicht vorenthalten werden. Der Zeitraum eines Jahres alle zwei Tage mit rhythmischen Pausen nach der Lehre von Rudolf Steiner dürfte ausreichend sein. Andere zahllose Krebsheilmittel (Carnitin, Faktor AF 2 Neythumorin) sind völlig spekulativ, dürften aber auch keinen großen Schaden anrichten. Insgesamt ist von medikamentöser Hilfe nicht allzuviel zu erwarten.

Sauerstoffmehrschrittherapie nach M. v. Ardenne Der Dresdner Forscher hat in zahllosen Arbeiten den positiven Erfolg einer Sauerstoffbehandlung bei Krebserkrankungen nachgewiesen. Im wesentlichen geht es dabei um eine Sauerstoffkur über 18 Tage zu je zwei Stunden unter Einnahme von Vitaminen und Magnesium und dosierter Bewegung. Es gibt noch zahlreiche Abwandlungen z.B. ionisierter Sauerstoff.

HOT Die Blutwäsche, auch HOT genannt, geht auf den Schweizer Krebsarzt Dr. Wehrli zurück. Das Zielorgan ist vor allem die Leber, die in ganz enormer Weise angeregt wird. Im wesentlich wird hierbei ein kleiner Aderlass gemacht, das Blut wird mit Sauerstoff aufgeschäumt, mit UV Licht bestrahlt und dem Körper zurückgeführt. (vw. eigene Merkblätter).

Darm Dem Darm als zentralem Entgiftungsorgan kommt eine enorme Rolle zu. Viel Vorarbeit kann durch den Patienten geleistet werden durch eine entsprechende Diät (vw. oben). Manchmal ist es auch nötig die oft bestehende Verstopfung oder eine Verpilzung zu bekämpfen.

Pilze Zum Thema Pilze gibt es eigene Merkblätter. manchmal sind Medikamente nötig, manchmal reicht es auch über längere Zeit viel Kohl, Kraut, Chufasnüssli und Kanne Brottrunk zuzuführen.

Verstopfung: Eine lange bestehende Verstopfung muß vielschichtig angegangen werden, durch Diät und weitere Maßnahmen

Diät: grobkörnige Weizenkleie, Reiskleie, Chufasnüssli, Backpflaumen, Feigen, Datteln, in Maßen Kaffee, viel gesalzene Flüssigkeit (außer bei Hochdruck), z.B. Gemüsebrühe (Vitaltrunk, erhältlich beim INK Bochum).

Weitere Maßnahmen: Morgens als erstes einen eiskalten Schluck Wasser trinken, Bauchmassage im Uhrzeigersinn, mit behandschuhtem Finger den Darmausgang massieren, evt. kleine Einläufe mit Irrigator, Ano Darmröhrchen verwenden, Bittersalz nach F.X. Mayr. Am wirksamsten ist die Colon Hydrotherapie (eigene Merkblätter).

Schlafplatz: Es gibt Anhaltspunkte, dass auch der Schlafplatz wichtig ist. Hier wäre es gut, einen seriösen Rutengänger oder Baubiologen kommen zu lassen.

Psyche: Das wichtigste in der Behandlung der Krebskrankheit ist die Psyche, der eigene Wille. Die Amerikaner sagen: Kämpfer leben länger. Wer sich wegen einer Krebskrankheit aufgibt, hat schon verloren. Ärztlicherseits können nur Impulse gegeben werden. Wer trotz seiner Krankheit nicht aufgibt, hat die besten Chancen. Gute Bücher dazu sind vor allem von amerikanischen Autoren wie Siegel und Mc Shane.

Kosten: Alles was im Krankenhaus geschieht, bezahlt die Kasse. Dafür sieht es im ambulanten Bereich ungünstiger aus. Das einzige was hier eindeutig geregelt ist, sind Chemotherapeutika und z.B. bei Brustkrebs Medikamente gegen Östrogene. Alles andere ist Grauzone. Mineralstoffe und Vitamine sind ausdrücklich in den Arzneimittelrichtlinien von der Verordnung ausgeschlossen, außer Vitamin B bei Mangelzuständen oder Mehrbedarf. Diverse Medikamente z.B. Wobenzym, Bachblüten sind auf der Negativliste. Die Misteltherapie ist wissenschaftlich nicht anerkannt und somit auch ohne weiteres nicht verschreibungsfähig. Hier muß an sich vorher die Genehmigung der Kasse eingeholt werden. Sauerstoffmehrschrittherapie , Colonhydrotherapie, HOT ist nur auf eigene Kosten möglich, oder wenn die Krankenkasse zustimmt. Die Kosten für eine Sauerstoffmehrschrittherapie liegen bei 980 - 1400 DM, für HOT nach Wehrli bei 120-180 DM, für Colonhydrotherapie 100 -160 DM/Behandlung. Für die erstmalige und auch letztmalige Besprechung des Arztes mit dem Krebspatienten haben die Krankenkassen den Betrag von ca. DM 27 (Ziffer 11 EBM) festgesetzt. Für diesen Betrag arbeitet mein Automechanikermeister gerade mal 15 Minuten. Mit anderen Worten, da für die vielschichtige Betreuung nur ein Almosen bezahlt wird, kann sich kein Arzt zu viel Zeit für Gespräche leisten, da er dummerweise nicht vom Staat bezahlt wird, sondern von seiner Tätigkeit lebt und davon seine Familie ernähren muß. Das ist die Wirklichkeit im Kassenarztwesen. Sicherlich wird jeder verantwortungsvolle Arzt immer Zeit für seine Krebspatienten haben, dies sollte aber auch respektiert werden, anstatt, wie es in den Zeitungen ständig geschieht, die Hausärzte zum Sündenbock einer verfehlten Politik gemacht werden. Somit sind Krebspatienten auf Eigenlektüre und Eigeninitiative angewiesen. Bei manchen Kassen hilft oft nur noch der kostenlose Weg über das Sozialgericht. Hilfe in diesen und auch vielen anderen wichtigen Anliegen kann kann die örtliche Krebsselbsthilfegruppe geben , die beispielsweise in Bochum in der Annastrasse angesiedelt ist.

Empfehlenswerte Literatur

Jean Carper× Wundermedizin Nahrung× Econ Verlag

Friebel, Gisela×Ich habe Krebs und lebe noch immer×Arianeverlag

Lawrence Le Shan×Diagnose Krebs ×Wendepunkt und Neubeginn×Klett Cotta Verlag

Bernie Siegel×Prognose Hoffnung×Econ Verlag

Adressen

Selbsthilfegruppe für Krebsbetroffene ×Annastrasse 27×44793 Bochum×Tel. 681020

Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr×Hauptstrasse 27×69117 Heidelberg×Tel. 06221-161525   

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